Skip to main content

Warum und wozu kommen (wir) Frauen in die Wandeljahre?

Jede Frau kommt mit einem fixen Vorrat an Eizellen auf die Welt - bei Geburt etwa eine Million Stück. Diese Anzahl ist individuell leicht unterschiedlich - und nimmt im Verlauf des Lebens kontinuierlich ab, durch Eisprung (s.u.) und durch den natürlichen Zellverfall. Zu Beginn der Pubertät haben gesunde junge Frauen durchschnittlich noch 300'000 bis 400'000 Eizellen.

Die Wechsel- oder Wandeljahre beginnen dann, wenn der Vorrat ein Eizellen zur Neige geht - nicht erst, wenn er final aufgebraucht ist. In den ersten Monaten/Jahren der Wandeljahre ist der Vorrat derart geschrumpft, dass eine "normale" Eizellreife bis zum Eisprung nicht immer reibungslos klappt, manchmal sogar ganz ausfällt. Der Körper registriert die damit absinkende Fruchtbarkeit der Frau - und steuert hormonell massiv dagegen, um die Fortpflanzung so lange wie möglich zu sichern.

Konkret heißt das: die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) schüttet schubweise (!) das sogenannte Folikel-stimulierende Hormon FSH sowie das Luteinisierende Hormon LH aus. Das Ziel: um jeden Preis einen Eisprung schaffen! Mehr dazu auch hier.

Bedeutung für die Frau: massive Hormonspitzen, massive Hormonschwankungen. Durch FSH- und LH-Schübe werden plötzlich große Mengen an Östrogen ausgeschüttet - oft weit mehr als im "normalen" Zyklus. Und dann wieder kurzzeitig kaum etwas. Dadurch "springen" pro Zyklus auch plötzlich mal zwei, vielleicht sogar 3 Eizellen - ein totales Durcheinander!

Diese massiven und nicht-rhythmischen Hormonschwankungen sind für den Organismus schwer zu verkraften - und Grund für die Vielzahl der Wandeljahres-Symptome. Denen haben wir auf dieser Plattform ein ganzes Buch gewidmet - siehe hier.

Am deutlichsten wird der "Verbrauch" der Eizellen beim monatlichen Zyklus ab dem Alter zwischen 10 und 14 Jahren: Monat für Monat reift eine dieser rund 400'000 Eizellen in einem der Eierstöcke (Ovarien) heran, gefördert durch unser Fruchtbarkeitshormon Östrogen. Die reife Eizelle wird dann mit dem "Eisprung" in den Eileiter entlassen, wandert durch den Eileiter Richtung Gebärmutter - und wird ggf. von einem Spermium im Eileiter befruchtet. 

Die nun befruchtete Eizelle landet in der Gebärmutter, nistet sich dort ein, beginnt sich vielfach zu teilen - ein Embryo entsteht, rund 9 Monate später wird ein neues Menschlein geboren.

Falls keine Befruchtung, dann kommt das Signal an die Hirnanhangdrüse: Gebärmutterschleimhaut abstoßen - die Periodenblutung beginnt, um danach einen neuen Zyklus zu starten.

So weit, so vorgesehen von der Natur.

Irgendwann zwischen Anfang 40 und Anfang 50 ist der Vorrat an Eizellen aufgebraucht - das heißt, nur noch sehr wenige, später gar keine Eizellen stehen zur Eizellreifung und zum Eisprung zur Verfügung.